Die Aussagekraft von Reputation

Die Redakteure von MINQ sammelten bereits 1997 die ersten Erfahrungen mit telefonischen Gesprächen mit Experten. Trotz inzwischen neuen technischen Möglichkeiten zur Befragung, setzt MINQ dieses erprobte Verfahren weiterhin ein. In den vielen Interviews sprachen die Redakteure mit nahezu allen renommierten Medizinern Deutschlands aus den gängigsten Fachbereichen.

„Wir reden mit den Ärzten“

Befragt man Mediziner, wie man einen guten Arzt findet, erhält man in aller Regel den Ratschlag, die Empfehlung von (Fach-) Ärzten einzuholen. Frei nach dem Motto „Die kennen ihre Kollegen und können sagen, wo man hingehen kann.“  In den vergangenen 10 Jahren führten die Redakteure von MINQ mit mehr als 1.000 fachkundigen Ärzten Gespräche. MINQ verfolgt seit über 25 Jahren konsequent den Ansatz der Experteninterviews und hat damit eine hohe Akzeptanz innerhalb der Ärzteschaft erreicht. 

Dieses Vorgehen bestätigen auch Untersuchungen der Stiftung Gesundheit. Unter der Überschrift „Nur Profis können Fachkompetenz erfassen“ kommt die Stiftung zu folgendem Resümee: „Im Rahmen der Studie ‚Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit‘ ermittelte die Stiftung Gesundheit bereits im Jahr 2007 die mehrheitliche Überzeugung innerhalb der Ärzteschaft, dass die medizinische Kompetenz einzig die ärztlichen Kollegen zuverlässig einschätzen können.“ 

Der Interviewer fragt gezielt den Experten, die ihm aufgrund anderer Recherchen hinsichtlich ihrer medizinischen Qualität bereits aufgefallen sind. Dabei ermitteln die Redakteure stets die Beurteilung bezogen auf eine Indikation wie Schulter- oder Kniechirurgie und nicht pauschal für einen Arzt. Dementsprechend sind bei MINQ auch keine Fachurteile aus fremden Fachgebieten erlaubt (z. B. ein Augenarzt empfiehlt einen Schulterchirurgen). Gerade in diesen Beispielen greift aus Sicht von MINQ die Argumentation nicht, Ärzte kennen andere Ärzte aufgrund eigenen Fachwissens.

Nur Profis können die Fachkompetenz erfassen. 

aus "Die Erhebung der Medizinischen Reputation der Ärzte in allen Regionen" (Stiftung Gesundheit)

Telefonische Expertenurteile oder Online-Empfehlungen? Warum ist das wichtig?

Die Redakteure von MINQ sammelten bereits 1997 die ersten Erfahrungen mit telefonischen Bewertungen. Zum damaligen Zeitpunkt waren flächendeckende Online-Bewertungen noch nicht möglich. Seit dem Jahr 2000 stellten die Redakteure die Ergebnisse von telefonischen Evaluierungen im Vergleich zu schnell und kostengünstig erhobenen Online-Empfehlungen kontinuierlich auf den Prüfstand. MINQ verglich telefonische Bewertungen mit eigens erhobenen Online-Empfehlungen. Die Diskrepanzen waren erheblich. Nur ⅔ der durch telefonische Bewertungen ermittelten Ärzte wurden online überhaupt erwähnt.

Unter den ⅓ der online nicht bestätigten Ärzte befanden sich hochrenommierte Ärzte, die beispielsweise von Fachgesellschaften für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurden. Diese wurden durch diese Art der Befragung praktisch unterschlagen. Umgekehrt wurden online unter anderem Ärzte zahlreich empfohlen, die von Experten in keiner Weise bestätigt wurden.

Welche Rolle spielen Patientenbewertungen?

Die Aussagekraft von Patientenbewertungen bezieht sich in aller Regel auf die Umstände einer Behandlung. Patienten können die Wartezeit und Organisation einer Praxis beurteilen. Die medizinische Qualität eines Arztes ist für Laien jedoch kaum bewertbar.

Hinzu kommt, dass Auswertungen der gängigen Online-Portale eine Diskrepanz zwischen bezahlten und bezahlten Arzteinträgen gezeigt haben. In der Regel erhalten Ärzte von bezahlten Einträgen durchschnittlich bessere Noten. Mangels Validität verzichtet MINQ auf dieses Kriterium für die Aufnahme eines Arztes in eine Liste. Trotzdem überprüft MINQ standardmäßig die Patientenbewertungen auf negative Bewertungen. Sofern eine hohe Anzahl von Patienten über einen längeren Zeitraum die Behandlung eines Arztes durchgehend negativ beurteilen, kann dies zu einem Ausschluss von einer Liste führen. Dies beschränkt sich jedoch auf sehr wenige Einzelfälle. 

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