Gendermedizin: Der Schlüssel zu einer besseren Versorgung

Die Medizin hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Doch erst in jüngerer Zeit rückt ein Aspekt immer stärker in den Fokus: die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Gesundheit und Krankheit. Zahlreiche Studien zeigen, dass es zwischen den Geschlechtern erhebliche Unterschiede in der Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten, im Krankheitsverlauf und im Ansprechen auf Therapien gibt. Durch eine aufwendige Recherche hat MINQ Ärztinnen und Ärzte identifiziert, die sich intensiv mit den Themen der Gendermedizin auseinandersetzen und eine patientenzentrierte Behandlung anbieten.

 

Was ist Gendermedizin?

Gendermedizin ist ein vergleichsweiser junger Fachbereich innerhalb der Medizin. In den 1980er Jahre entdeckten Ärzte, dass die Anzeichen eines Herzinfarktes bei Frauen sich von den bei Männern unterscheiden. In den kommenden Jahren entwickelte sich die Gendermedizin weiter. Heutzutage ist sie ein bedeutender Aspekt der personalisierten Medizin. Gendermedizin, welche häufig auch als geschlechtersensible Medizin bezeichnet wird, befasst sich laut Definition mit den unterschiedlichen Auswirkungen von Krankheiten und Therapien auf Männer und Frauen. Sie berücksichtigt dabei biologische, soziale und kulturelle Faktoren, die diese Unterschiede beeinflussen. Ziel der Geschlechtersensiblen Medizin ist es, die Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu verbessern. Neben der Kardiologie hat sich Gendermedizin unter anderem in der Rheumatologie, Psychiatrie, Diabetologie und Onkologie etabliert. 

Was unterscheidet Gendermedizin zu anderen Bereichen?

Die Abgrenzung der Behandlung eines Patienten mittels geschlechtsspezifischer Medizin und „normaler“ Behandlung ist nicht immer klar definiert. Anhand folgender Punkte unterscheidet MINQ.

Geschlechtersensible Medizin:
    • berücksichtigt die unterschiedlichen Auswirkungen von Krankheiten und Therapien sowie Medikationen auf Männer und Frauen.
    • bezieht biologische, soziale und kulturelle Faktoren in die Behandlung ein.
    • zielt auf eine individualisierte Gesundheitsversorgung ab, die den spezifischen Bedürfnissen von Männern und Frauen gerecht wird.
Schulmedizin (“normale” Behandlung):
    • berücksichtigt in der Regel nicht explizit das Geschlecht des Patienten.
    • konzentriert sich auf die allgemeine Symptomatik und den Krankheitsverlauf.
    • folgt standardisierten Behandlungsprotokollen, die nicht genderspezifisch angepasst sind.

Wie recherchierte MINQ?

Basierend auf diesen Gesprächen und der langjährigen Erfahrung von MINQ in der Recherche und Erstellung von Ärztelisten, entwickelte MINQ folgendes Recherchedesign.

Poolbildung

Ausgangspunkt für die Recherchen ist im ersten Schritt einen Pool an relevanten Ärzt:innen zu erstellen. Im zweiten Schritt prüft MINQ diese Ärzt:innen detailliert auf ihre mögliche Spezialisierung. Für die Erstellung des Recherchepools konnte MINQ nicht auf die gängigen Qualifikationen wie Facharzt oder Zusatzweiterbildung zurückgreifen. Deswegen hat das MINQ-Team in datenbasierten Auswertungen verschiedene Quellen herangezogen:

 

    • Literaturverzeichnisse aus Lehre und Forschung inklusive Fachartikel zum Thema
    • universitäre Vorlesungsverzeichnisse der allgemeinen und medizinischen Universitäten
    • Kongressverzeichnisse sämtlicher wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften
    • Netzwerke und Arbeitsgruppen innerhalb der medizinischen Fachgesellschaften der AWMF
    • Veröffentlichungen in Publikumsmedien (Print, TV, Radio, Podcasts)
    • Empfehlungen von Kollegen
    • erworbene Zertifikate
Online-Fragebogen

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Recherche waren die Eigenaussagen der Ärzt:innen über sich. Diese erhielten hierzu einen Online-Fachfragebogen, welcher in Zusammenarbeit mit Experten:innen erstellt wurde. In dem Fragebogen konnten Ärzt:innen Angaben zu ihrer Person, zu ihrem medizinischen Leistungsspektrum und ihrer Praxis bzw. Klinik machen. Im Fragebogen wurden auch Kriterien abgefragt, die Rückschlüsse auf das medizinische Spektrum eines Arztes zulassen.

Um die Umfrage zu unterstützen, startete MINQ weitere Aufrufe an niedergelassene Ärzt:innen, mit dem Angebot sich an der Befragung zu geschlechtsspezifischen Medizin zu beteiligen.

Wie wertete MINQ die Informationen aus?

Für die Recherchen zur GSM nutzte MINQ eine eigens entwickelte Datenbank für Datenhaltung, Recherchen und Analysen. Die technische Infrastruktur wurde bereits vor über 25 Jahren aufgebaut, wird kontinuierlich weiterentwickelt und stets auf dem aktuellen technischen Stand gehalten.

Das Recherche-Team evaluierte für jede(n) Arzt/Ärztin innerhalb des Pools anhand den unten aufgeführten Kriterien. Für die Analyse der einzelnen  Ärzt:innen gewichteten die Redakteure die jeweiligen Kriterien und vergaben Punkte.

    • Publikationen
    • Vorträge
    • Kollegenempfehlungen/Interviews
    • Schwerpunkte auf Homepage
    • Fragebogen
    • Mitgliedschaften in Fachgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften
    • Zertifikate

Für die Auswahl führte MINQ offene Schlussrunden innerhalb des Teams durch. Hierfür setzten sich drei Redakteur:innen im Rahmen eines Sechs-Augen-Prinzips mehrere Tage zusammen und diskutierten alle Ärzt:innen anhand der oben genannten Auswahlkriterien final. 

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